Kurz gefasst
Hintergrundartikel
Currywurst und Bratwurst im Wahlkampf – zwischen sonderbarer Folklore und Politikum
Es gibt einige Bilder, die aus keinem größeren Wahlkampf der letzten Jahrzehnte wegzudenken sind. Dazu gehören die Infostände der Parteien in den Fußgängerzonen, an denen Luftballons und Kugelschreiber verteilt werden, wie auch die aus der Zeit gefallenen Wahlplakate...
Clean Meat – der lange Weg zum ethischen Fleischkonsum
Während der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in Deutschland und in anderen Industrieländern stagniert, steigt die globale Nachfrage weiter an - aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in vielen Teilen der Welt und aufgrund des wachsenden Wohlstands in den...
Vegane Apps: Kleine Helfer für den veganen Alltag
Die meisten Menschen stellen sich den Umstieg auf eine vegane oder eine vegetarische Lebensweise sehr schwierig vor. Diejenigen, die es tatsächlich wagen, merken in der Regel schnell, dass es in der Praxis einfacher ist als gedacht, und fühlen sich schnell wohl mit...
Tierschutz, Umweltschutz, Gesundheit – zehn gute Gründe, vegan zu leben
Tierschutz und Tierrechte sind starke Gründe für den Umstieg auf eine pflanzliche Ernährung und für eine vegane Lebensweise, aber es sind bei Weitem nicht die einzigen. Das Eintreten für Tierrechte ist immer auch das Eintreten für Menschenrechte, denn die Tierhaltung...
Bullshit Bingo!
Veganer und Vegetarier verbringen viel Zeit ihres Lebens damit, sich gegen die immer gleichen Phrasen über ihre Ernährungsweise zu wehren, vor allem während der Mahlzeiten. Plötzlich werden alle zu Ernährungsberatern und Umweltschützern und käuen auf Halbwissen basierende Thesen wieder, die sie mal irgendwo aufgeschnappt haben. Das füllt einen ganzen Bingo-Zettel:

Nein, haben sie nicht!
Da Pflanzen weder ein zentrales Nervensystem noch ein Gehirn haben, können sie auch keinen Schmerz empfinden.

Sagt wer?
Mit etwas mehr Zeit und Mühe ist eine pflanzliche Ernährung kein Verzicht, sondern eine wohltuende Umstellung.

Äh... nein!
Als Allesfresser kann der Mensch Fleisch essen, muss es aber für eine gesunde Ernährung nicht. Reißzähne sehen anders aus!

Da verwechselst du was!
Das Soja aus dem Raubbau an Regenwäldern landet nicht auf meinem Teller sondern in den Trögen der Massentierhaltung.

Bio ist ein Anfang...
Artgerecht ist das aber nicht. Auch in der Biohaltung werden Tiere geschlachtet, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen.

Warum auch nicht?
Würste und Burger sind nur Formen - und es schadet niemandem, wenn es die auch ohne Tierleid gibt.

Das ist unbestritten!
Allerdings braucht es für eine auskömmliche Versorgung des Körpers mit Proteinen keinerlei tierischer Produkte.

Kommt drauf an!
Fleischersatzprodukte können teuer sein, eine vollwertige Ernährung aus pflanzlichen Lebensmitteln ist es meist nicht.

Ja, so ist das...
Allzu leicht sollte man es sich dabei aber nicht machen, denn die Entscheidung hat große Auswirkungen auch für andere.

Quark!
Der Kalziumbedarf kann nach der Stillzeit problemlos mit pflanzlichen Lebensmitteln gedeckt werden.

Keine Angst!
Es gibt keine ernstzunehmende Studie, die nahelegt, dass Sojakonsum einen Mann verweiblichen könnte.

Ja, es ist schade...
Aber es geht nicht um das tote Tier, sondern um das noch nicht geborene Tier, dem morgen dasselbe Schicksal droht.


Gute Frage!
Was Bauernhöfe in den Ruin treibt, sind nicht Tierschützer sondern niedrige Preise und die Massentierhaltung.

Das ist nicht wahr!
Auch für Milch und Eier müssen viele Millionen Tiere sterben, lange bevor sie dem Kindesalter entwachsen sind.

Nun mal langsam!
In der Menschheitsgeschichte haben Tierprodukte eine Rolle gespielt, doch was sagt das über das Hier und Jetzt aus?

Echt jetzt?
Wenn etwas extrem ist, dann sind es ja wohl die Methoden, mit denen sich die Menschheit die Tierwelt zu Nutzen macht.

Da ist was dran!
Hungernden Kindern weltweit wäre aber mehr geholfen, wenn wir nicht das meiste Getreide an Tiere verfüttern würden.

Das ist Bullshit!
Diese Unterscheidung ist völlig willkürlich und lässt sich einzig aus kulturellen Normen und Bräuchen ableiten.

Das Killerargument!
Veganer sollten in der Tat B₁₂ über Supplements einnehmen, die Tiere nehmen es aber auch nur über Nahrungszusätze auf.

Gilt das auch für Frauen?
Genau wie alle anderen Säugetiere produzieren Kühe ausschließlich dann Milch, wenn sie Nachwuchs bekommen.

Doch, ganz sicher!
Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber versuche es doch mal mit Alternativen und schau, ob dir wirklich etwas fehlt.

Nein, definitiv nicht!
Fischfang und Fischzucht sind äußerst brutal und tragen die Hauptschuld am desolaten Zustand der Weltmeere.

Das mag sein!
Mit dem Löwen lässt sich das aber schlecht ausdiskutieren. Anders als der Mensch hat der Löwe auch keine Wahl.

Nun ja...
Mag sein, dass Hitler kein Fleisch aß, weil ihm das Blähungen bescherte - aber was hat das mit dem Thema zu tun?

In der Zwischenzeit…
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Rinder in Deutschland geschlachtet
2018 wurden in Deutschland rund 3,5 Millionen Rinder geschlachtet. Das entspricht sieben Tieren pro Minute. Diese Zahl umfasst nur die Mastrinder zur Fleischproduktion. Hinzu kommen noch die Kühe aus der Milchproduktion, deren Leistung nachgelassen hat, sowie die rund 322.000 Kälber, die geboren wurden, um die Milchproduktion bei den Kühen anzuregen. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche im Jahr 14 Kilogramm Rind- und Kalbfleisch.

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Schweine in Deutschland geschlachtet
Rund 57 Millionen Schweine wurden 2018 in Deutschland geschlachtet, das sind 108 Tiere pro Minute. 60 Prozent des Fleischverbrauchs in Deutschland stammt von Schweinen. Jeder Deutsche isst im Schnitt pro Jahr 50 Kilogramm Schweinefleisch. Dabei stammen in Deutschland gerade einmal 0,5 Prozent des Schweinefleischs aus sogenannter Biohaltung. 99,5 Prozent kommen aus der konventionellen Massentierhaltung.

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Vögel in Deutschland geschlachtet
711 Millionen Zuchtvögel wurden 2018 in Deutschland geschlachtet: 624 Millionen Hühner, 35 Millionen Puten, 17 Millionen Enten sowie Gänse, Perlhühner, Tauben und Strauße. Das entspricht 1.353 getöteten Tieren pro Minute. Der Anteil von Hühnern aus konventioneller Haltung liegt bei 98,8 Prozent. Aus sogenannter Biohaltung stammen 1,2 Prozent. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche rund 22 Kilogramm Geflügelfleisch pro Jahr.

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Tonnen Wassertiere weltweit für den Verzehr getötet
Rund 171 Millionen Tonnen Fische und andere Wassertiere werden weltweit jedes Jahr für den Verzehr gefangen und gezüchtet. 91 Millionen Tonnen davon werden gefangen und 80 Millionen Tonnen in Aquakulturen gezüchtet. Die Zahl der getöteten Individuen lässt sich bei diesen Mengen nicht ermitteln, geht aber in die Billionen. 93 Prozent der weltweiten Fischbestände sind entweder bereits überfischt oder zumindest maximal ausgeschöpft.

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Tiere während der Aufzucht verendet
Rund 43 Millionen Tiere, die in Deutschland für die Schlachtung vorgesehen sind, sterben jedes Jahr schon, bevor sie den Weg zum Schlachthof antreten. Das entspricht 83 Tieren pro Minute. Sie werden dann entsorgt oder zu Tierfutter und anderen Produkten weiterverarbeitet. Tiere, die beim Transport zum Schlachter sterben, sind dabei nicht eingerechnet. Bei Schweinen stirbt rund jedes fünfte Tier bereits während der Mast, bei Rindern ist es jedes zehnte.

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Tiere ungenutzt in den Hausmüll geworfen
Pro Jahr werden in Deutschland 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll geworfen, das entspricht rund 109 Kilogramm pro Haushalt. Der größte Teil davon entfällt auf Obst und Gemüse. Aber auch Fleisch, Wurst und Fisch landen häufig nicht auf dem Teller, sondern ungenutzt im Hausmüll. Rund 10,5 Millionen Tier sterben jedes Jahr unnötig, weil ihr Fleisch verdorben oder unverdorben in den Müll geworfen wird. Das sind 20 pro Minute.

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Küken in Deutschland geschreddert oder vergast
Rund 42 Millionen männliche Küken wurden im Jahr 2018 in Deutschland nach dem Schlüpfen geschreddert oder vergast. Legehühner bringen sowohl weibliche als auch männliche Küken zur Welt. Während die weiblichen Küken zu eierlegenden Hennen aufgezogen werden, hat die industrielle Tierhaltung keine Verwendung für ihre Brüder. Eier werden sie nicht legen können und zur Mast für Hühnerfleisch sind sie zu schwach gebaut.

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Tonnen ‚Beifang‘ tot oder sterbend über Bord geworfen
Jedes Jahr landen 39 Millionen Tonnen Fische und andere Meerestiere als ‘Beifang’ ungewollt in den Netzen der Fischindustrie. Die meisten davon werden tot, sterbend oder schwer verletzt wieder über Bord geworfen, als wären sie Müll. Darunter sind rund 100 Millionen Haie und Rochen, 300.000 Wale und Delfine, 250.000 Meeresschildkröten sowie viele zehntausende Wasservögel. In der Shrimp-Fischerei macht der ‘Beifang’ rund 80 Prozent aus.

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Tonnen CO₂-Äquivalente in der Landwirtschaft ausgestoßen
In der deutschen Landwirtschaft werden jährlich rund 64 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente emittiert, etwa gleich viel wie in der verarbeitenden Industrie. Den größten Anteil daran hat die Rindfleisch- und Milchproduktion, denn Kühe stoßen jährlich mehr als 100 Kilogramm Methan aus. Das Treibhausgas macht rund die Hälfte der CO₂-Äquivalente in der Landwirtschaft aus. Methan bleibt 14 Jahre lang in der Atmosphäre und ist 25-mal schädlicher als CO₂.

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Tiere in Deutschland zur Schlachtung transportiert
Rund 746 Millionen sogenannter Nutztiere werden jährlich vom Mastbetrieb zu einem Schlachthof transportiert. Dabei sind sie auf engstem Raum und unter widrigen Bedingungen zusammengepfercht. Für viele Tiere ist das nicht das erste Mal, denn sie wurden schon von der Geburt zur Aufzucht und später zur Mast transportiert. Hinzu kommen noch Import und Export von lebenden Tieren über die Landes- und EU-Grenzen hinaus.

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Liter Gülle auf Feldern in Deutschland ausgebracht
In Deutschland werden pro Jahr mehr als 204 Milliarden Liter Gülle und Jauche auf den Feldern versprüht. Gülle ist ein Gemisch aus Kot und Urin aus der Haltung von sogenannten Nutztieren. Da deutlich mehr davon ausgebracht wird, als die Böden und Pflanzen aufnehmen können, gelangt durch Überdüngung immer mehr Stickstoff ins Grundwasser. Das lässt den Nitratgehalt des Wassers steigen, was schädlich sei kann für die Natur und den Menschen.

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Gramm Antibiotika in deutscher Ställen verabreicht
In Deutschland wurden 2018 rund 722 Tonnen Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt. Antibiotika können in der Humanmedizin nur gegen Bakterien helfen, wenn der menschliche Körper nicht dagegen immun ist. Wenn aber Antibiotika nicht zielgerichtet bei kranken Tieren eingesetzt werden, sondern flächendeckend über das Tierfutter, und so auch auf unseren Tellern landen, dann erhöht das die Gefahr durch multiresistente Keime für den Menschen.

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Fußballfelder Tropenwald gerodet oder abgebrannt
2018 wurden rund 12 Millionen Hektar Tropenwald abgeholzt und brandgerodet. Das entspricht 32 Fußballfeldern pro Minute. Das geraubte Land dient vor allem als Weidefläche für Rinder und für den Anbau von Soja als Kraftfutter für die Massentierhaltung. Das zerstört den Lebensraum vieler Arten für immer und beschleunigt den Klimawandel. An jedem einzelnen Tag verschwinden so 329 Quadratkilometer Tropenwald, eine Fläche so groß wie Dresden.

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Kinder unter fünf Jahren an Hunger gestorben
Drei Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben jährlich an den Folgen von Unterernährung. Das sind rund sechs Mädchen und Jungen pro Minute. Insgesamt hungern rund 800 Millionen Menschen auf der Welt. Eine wesentliche Ursache dafür ist die Nutzung von Agrarland für die Tierhaltung. Denn 70 Prozent des weltweiten Getreideanbaus landen nicht etwa auf unseren Tellern, sondern in den Trögen der Massentierhaltung.

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Menschen zur Weltbevölkerung hinzugekommen
Weltweit wurden im Jahr 2019 rund 140 Millionen Menschen geboren. Im selben Jahr starben 58 Millionen Menschen. Unter dem Strich sind also 82 Millionen Menschen zur Weltbevölkerung hinzugekommen. Das entspricht 155 neuen Erdbewohnern pro Minute. Wenn sich jeder dieser Menschen so ernähren würden wie der heutige weltweite Durchschnitt, würde jeder davon jährlich mehr als 43 Kilogramm Fleisch zu sich nehmen.

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Tierarten in der Welt ausgestorben
Der Biodiversitätsrat der Vereinten Nationen geht davon aus, dass derzeit jede achte Tier- und Pflanzenart vom Ausstreben bedroht ist, also rund eine Million Arten. Zu den größten Ursachen des beschleunigten Artensterbens gehören die Fleischproduktion, die Fischerei und die Produktion von Futtermitteln in Monokulturen. Frühere Studien schätzen, dass pro Jahr 11.000 bis 58.000 Tierarten aussterben, im ungünstigsten Fall also eine Art alle zehn Minuten.
Quellen:
[1] Geschlachtete Rinder: Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes, Agrarstatistisches Jahrbuch des BMEL
[2] Geschlachtete Schweine: Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes, Agrarstatistisches Jahrbuch des BMEL
[3] Geschlachtete Vögel: Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes, Agrarstatistisches Jahrbuch des BMEL
[4] Gefangener und gezüchteter Fisch: Fischereibericht der Welternährungsorganisation FAO
[5] Verendete Tiere während der Aufzucht: Heinrich-Böll-Stiftung
[6] In den Hausmüll geworfene Tiere: Studie der Gesellschaft für Konsumforschung, Heinrich-Böll-Stiftung
[7] Getötete Hahnenküken (abgeleitet aus Zahl der Legehennen): Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes
[8] Beifang in der internationalen Fischerei: WWF Deutschland, Albert Schweitzer Stiftung
[9] Treibhausgase in der Landwirtschaft: Umweltbilanz des Umweltbundesamtes
[10] Transporte zur Schlachtung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
[11] Antibiotika in der Landwirtschaft: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
[12] Gülle auf deutschen Feldern: Statistisches Bundesamt
[13] Rodungen von tropischem Regenwald: Jahresbericht des Global Forest Watch auf Basis von Daten der Universität Maryland
[14] Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren durch Hunger: Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF, Welthungerhilfe
[15] Wachstum der Weltbevölkerung: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Statistisches Bundesamt
[16] Artensterben: Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen, Themenschwerpunkt Artensterben im Wissenschaftsmagazin Science