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Schweine können nicht schwitzen, sondern kühlen sich in der freien Natur anders ab

5. August 2020 | Kurz gefasst

Schweine sind faszinierende Tiere, die einiges mit dem Menschen gemeinsam haben: Sie träumen beim Schlafen, was sie am liebsten eng aneinander gekuschelt tun. Sie haben ein gutes Erinnerungsvermögen und einen ausgeprägten Orientierungssinn. Sie werden als intelligenter eingeschätzt als Hunde und kommunizieren mit einer Vielzahl von verschiedenen Lauten. Schwitzen kann ein Schwein, anders als der Mensch, hingegen nicht. Denn Schweine haben nur wenige Schweißdrüsen an der Schnauze, in dem Bereich um die Nasenlöcher. Da sie keinen körpereigenen Mechanismus zum Schutz vor Überhitzung haben, kühlen sie sich in der freien Natur ab, indem sie in Wasser oder Schlamm baden oder sich einen Platz im Schatten suchen.

Tieren in der industriellen Schweinehaltung bleiben diese Möglichkeiten versagt. In den engen Ställen haben sie nicht die Möglichkeit, sich in Wasser zu suhlen, sondern stehen häufig in ihren eigenen Exkrementen herum. Wenn die Temperatur auf über 27 Grad steigt, entwickeln Schweine Symptome von Hitzestress: Sie werden dann kurzatmig, nehmen weniger Nahrung zu sich und sind anfälliger für Krankheiten. Daher ist in Deutschland rechtlich vorgeschrieben, dass die Landwirte für Abkühlung sorgen müssen. Doch in der landwirtschaftlichen Praxis haben einige Betriebe immer wieder Probleme damit, so dass viele Schweine Hitzestress ausgesetzt sind.

Wenn Schweine nicht schwitzen können, woher kommt dann der Spruch ‚Schwitzen wie ein Schwein‘? Sprachwissenschaftler erklären das damit, dass die Wörter ’schwitzen‘ und ‚bluten‘ lange Zeit synonym verwendet wurden und sich Spuren davon noch heute im Sprachgebrauch finden lassen. Demnach hat ‚Schwitzen wie ein Schwein‘ wenig mit Schwitzen zu tun – sondern damit, dass Schweine bei der Schlachtung stark bluten.