Aufgrund von Covid-19-Infektionsgeschehen in Tierfabriken müssen immer wieder Schlachthöfe vorübergehend schließen. Dies bringt die engen Zeitpläne der arbeitsteiligen Tierindustrie durcheinander und sorgt dafür, dass die Mastbetriebe überlaufen mit Schweinen und Vögeln. In der zynischen Logik und Sprache der Tierindustrie bleibt den Betrieben angeblich häufig nichts anderes übrig, als den ′Schlachtstau′ durch ′Entvölkerung′ und ′Euthanasie′ aufzulösen. Begriffe, hinter denen sich nicht mehr verbirgt als die industrielle Massentötung von gesunden Tiere.
Eine besonders grausame Methode dafür ist der ‚Ventilation Shutdown‘. Dabei wird die Halle, in der sich die Tiere aufhalten, abgedichtet und dann einfach die Lüftung abgestellt. Die Halle heizt sich auf, die Luftfeuchtigkeit steigt an. Häufig wird der Prozess durch das Einleiten von Wasserdampf oder CO₂ beschleunigt. Dennoch dauert es Stunden, bis die Tiere an einer Mischung aus Ersticken, Hyperthermie und Stress gestorben sind. Meistens überleben auch einzelne Tiere, die dann manuell getötet werden, bevor die tote Herde ′entsorgt′ werden kann.
Neben dem Ventilation Shutdown gibt es auch weitere Methoden der ′Entvölkerung′, etwa die Vergasung der Tiere oder das ′Foaming‘, bei dem Schaum auf den Boden geleitet wird, an dem die Tiere dann qualvoll ersticken. Der Stoff ähnelt dem Schaum in einem Feuerlöscher. Wie solche Methoden auch in der aktuellen Covid-19-Krise in einigen Ländern eingesetzt werden, zeigt verstörendes Videomaterial aus den USA. Die dortigen Behörden erlauben solche Verfahren, obwohl viele Tierärzte und Tierschutzorganisationen vehement dagegen protestieren.